"Lebens-Spuren"
» „Spuren“ und „Fundstücke“, manchmal sind es nur Ausschnitte und Fragmente, als ungegenständliche Repräsentanten von Handlungen, Erlebnissen oder Emotionen, sind zum Leitmotiv meiner Arbeit geworden. Sie stehen sinnbildlich für das, „was hängen bleibt“, was wirklich „Eindruck“ hinterlässt und unsere Wahrnehmung nachhaltig bestimmt. Spuren der Verwitterung und des Morbiden repräsentieren für mich diese Prozesse, wie auch die Ausschnitthaftigkeit, das Fragmentarische jeder Wahrnehmung und Erinnerung. In meinen Arbeiten versuche ich, meine Eindrücke, damit verbundene Emotionen und im Arbeitsprozess entstehende Assoziationen zu verarbeiten und sichtbar werden zu lassen. «
Die Phantasie ist ein mächtiges Werkzeug. Sie kann Erinnerungen an die Vergangenheit einfärben, Wahrnehmungen der Gegenwart schattieren oder eine Zukunft malen, die so lebendig ist, dass sie verlockend oder erschreckend sein kann.
Weitere Informationen über Günther Brandl
Günther Brandl entdeckte schon früh seine Leidenschaft für das Malen und Zeichnen. Inspiriert durch das künstlerische Vorbild seines Vaters suchte er bereits als Jugendlicher nach eigenen Ausdrucksformen, um Gefühle und Gedanken kreativ zu artikulieren. Besonders die Welten des Surrealismus und Expressionismus zogen ihn in dieser Phase stark in ihren Bann. Während seines Studiums erweiterten Einflüsse des phantastischen Realismus und des politischen Realismus sein künstlerisches Spektrum.
Nach dem Abschluss seines Lehramtsstudiums in Kunst und Sport widmete sich Günther Brandl viele Jahre seiner Tätigkeit als Klassenlehrer an einer Förderschule. Dort arbeitete er mit Jugendlichen, die mit emotionalen und sozialen Entwicklungsproblemen zu kämpfen hatten. In dieser Zeit sowie durch die Herausforderungen von Beruf, Familie und sportlichen Aktivitäten gerieten seine künstlerischen Ambitionen zunächst in den Hintergrund.
Vor etwa zehn Jahren kehrte Brandl schließlich zur Kunst zurück und brachte wertvolle, prägende Erfahrungen aus seiner beruflichen und persönlichen Vergangenheit in sein Schaffen ein. Die Auseinandersetzung mit gebrochenen Entwicklungsprofilen und belasteten Seelen der Kinder spiegelt sich in seinen oft fragmentarisch und skizzenhaft anmutenden Gestaltungen wider. Gleichzeitig ist in seinen Werken auch sein Bewegungsdrang deutlich erkennbar, was seiner Kunst eine dynamische, lebendige Dimension verleiht.