„Kiez leben und leben lassen“
Denkt man an St. Pauli, tauchen vor dem geistigen Auge Leuchtreklamen, Luden in ihren großen Schlitten, die Herbertstraße, das Salambo, der Star Club und allerhand "schräge Gestalten" und Originale auf. Vieles davon ist heute verschwunden, aber noch immer Teil des "Mythos St. Pauli".
Der Pressefotograf Günter Zint hat über 50 Jahre lang das Geschehen auf dem Kiez dokumentiert und in Bildern festgehalten. Bars und Lokale, Menschen und Szenen einer noch nicht lange vergangenen Zeit werden wieder Lebendig.
Zints Fotografien zeigen die Facetten St. Paulis, eingefangen von der Linse eines Fotografen, der sich selbst auf gleicher Augenhöhe mit den Menschen im Stadtteil sieht und von dieser Warte aus seine Bilder entstehen lässt. Es ist der außergewöhnliche Blickwinkel Günter Zints, der den Betrachter in das Geschehen hineinzieht und damit eine Lebendigkeit erzeugt, die den Kiez der 60er, 70er und 80er Jahre greifbar werden lässt. Bis heute begegnet man Zint, wenn er mit seiner Kamera durch die Straßen von St. Pauli geht und auf Schritt und Tritt alte Bekannte und Weggefährten trifft.
Kiez leben und leben lassen
Weitere Informationen über Günter Zint
Günter Zint sieht sich nicht als Künstler, sondern als Dokumentarist. Aber das, was er abbildet wird mit der Zeit und gegebenenfalls auch mit Wechsel der politischen Großwetterlage zu Zündstoff. In einem seiner Fotobände, der bezeichnenderweise mit „Zintstoff“ betitelt ist, sind beispielsweise Fotos von den Polizeieinsätzen in Sachen Atomkraftwerk Brokdorf.