The urban experience
I express my personal experiences of urban life through my own distinctively characteristic approaches as a painter. My work centres on 'the city as a way of life'.
I base my paintings on my own photos, which - rather than focusing on the unique - aim to accentuate general characteristics and to capture the cosmopolitan quality and unique timelessness of urban living.
I have developed my own painting technique, which I refer to as 'box painting'. This entails using a three-dimensional, object-like wooden box as an image medium, on which - instead of utilising traditional painting techniques - I apply motifs with such tools as blades, stencilled-masked surfaces, sprays and rubber rollers. The image surface emerges from a superimposition of paint layers, which requires conscious and planned artistic work. The sense of constructedness that is conveyed by the paintings adds an alienating effect to the spontaneity of the snapshots on which they are based.
My paintings are positioned somewhere between a reality that is directly perceived and one that is magically constructed, calling forth in viewers their own impressions of city life
Weitere Informationen über Zsombor Barakonyi
Barakonyi diplomierte an der Universität der Schönen Künste, er machte seinen Doktortitel und gewann zahlreiche Preise. Er entwickelte vor ungefähr 10 Jahren seinen ganz individuellen Stil. Zu seinen kunsthistorischen Grundlagen und seinem fachlichem Wissen schließt er markante, transzendente Aspekte an. Somit wirken seine Bilder nicht bloß auf der visuellen Ebene, sondern öffnen die Zuschauer für andere Dimensionen der Perzeption. Seine Methode könnte nur sehr problematisch “kopiert” werden: obwohl technisch nachvollziehbar, dennoch ist nicht eindeutig, wie die Abstraktionsebenen der physischen Wirklichkeit durch ihn in Bewegung gebracht werden können und wie die Qualitäten seiner wesentlichen Individualität hervorgerufen werden können. Sein dargestelltes Thema ist immer ein gestohlener Moment im Dschungel der Großstadt. Dieser Moment zeigt sich durch ein aus seinem Gewichtspunkt herausgerissenes und umlegtes Wahrnehmungsmodell.
Barakonyi projiziert ein von ihm selber gemachtes Foto auf ein Holzbrett, das vorher mit mehrschichtiger Selbstklebefolie bezogen worden ist. Die projizierten und sorgfältig vorgezeichneten Konturen werden mit einer japanischen Stahlklinge in einem Federstiehl ausgeschnitten. Die Konturen durchdringen den Aufkleber, zur gleicher Zeit wird die Holzoberfläche eingeschnitten und durchlocht. Die selbstsichere Hand des Schöpfers selektiert sorgfältig, d.h. nicht alle Details werden hervorgehoben. Diese beabsichtigte Samurai-Kampfart reißt mit der Geste der Verwundung eine der unendlichen Möglichkeiten aus dem Stoff raus, und aktualisiert das projizierte Bild auf einen einzigen Moment.
Die so entstandenen Lücken und Spalten bekommen mit Akryl-Farbe (die mit Rolle aufgetragen wird), dann mit Farbenspray ihre eigenartige endgültige Farbe. Die Farbe Grau wird bevorzugt gebraucht, sie erinnert uns an die Oberflächen-Grundierung der Renaissance sowie das virtuelle Desktop der Fotoeditierungsprogramme zur gleichen Zeit. Die Folie funktioniert also als Filter oder eine Art Maske, und lässt Freiraum für die Abdrücke der verschiedenen Schichten, abstrakten Formen und figurativen Elementen. Die Folie macht eine Qualität sichtbar und legt sie auch fest. Das fertige Bild stellt sich aus seiner Montage der “Farbeninsel” einiger Farben zusammen, die sich manchmal berühren, manchmal trennen. Sie verdichten sich somit zu einer traumartigen Vision. Einige Werke haben nicht einmal diese Farbenübergänge, nur Flecken und starke Kontraste, die das Plastische verneinen und den ganzen Anblick in einer Ebene behalten. Der optische Raum wird hier nur aus den Perspektivenlinien der Gebäuden und Straßenpflaster geschafft. Der Abdruck ergreift die Gleichheit nur in ihren Konturen und Formen: er verdoppelt nicht das originale Foto, er gibt ihm eine brandneue Bedeutung. Der originale Schauplatz wird nicht rekonstruiert, sondern er wird nur als Grundlage genommen, über ihn nachgedacht, zerspaltet und nach Aspekten des “Regisseurs” zu einem neuen Bild zusammengefügt.
Berührung und Distanzhaltung zur gleichen Zeit sind auch auf sonstigen Ebenen anwesend. Berührung kommt überwiegend in den Vorbereitungsprozessen vor. Die Oberfläche vom Holztafel – der vorher vom Tischler bearbeitet (berührt) worden ist - , wird fortwährend von taktilen Effekten beeinflusst. Die Glättung des Stickers, der Gewaltakt des Ausschnitts, das Aufkratzen der Schablone-Enden sind Phasen, wo der Schöpfer tatsächlichen physischen Kontakt mit dem Material hat. Die Farbe dagegen wird von großer Entfernung (Distanz) aufgespritzt. Zwischen den Farben-Enden - die sich mal berühren, mal distanzieren – wird das unbearbeitete Holz sichtbar (mancherorts sogar in größeren Flecken). Die so entstandenen Spalten und Bruchlinien durchziehen die ganze Tafel und betonen den materiellen Charakter des Werkes. Der Anblick wird von den mit Farbe bezogenen Oberflächen repräsentiert. Diese werden mit ungefärbten Zonen aufgeschnitten. Hier funktioniert das Bild eher bloß als purer Gegenstand. Das spekulative Aneinanderprallen von Inhalt und Gegenstand fordert den Zuschauer auf, seinen Gesichtspunkt ständig zu wechseln. Somit wird das angebotene Wahrnehmungsschema weiter ergänzt.